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Was ist Körperfrieden?

Aktualisiert: 4. Juli

Hast du den Begriff Körperfrieden schon mal gehört? Wahrscheinlich nicht, denn während wir (vor allem auf Social Media) mit Selbstliebe-Tipps eingehüllt werden, ist das Konzept des Körperfriedens noch nicht so recht in der Allgemeinbevölkerung angekommen.

Das ist schade, denn wir halten Körperfrieden für ein sehr schönes und nachhaltiges Konzept und ein sinnvolles Zielbild für Menschen, die sich mit ihrem eigenen Körper aktuell noch nicht wohl fühlen.

Wir verstehen unter Körperfrieden das Ende des Kriegszustandes, in dem sich viele Menschen mit dem eigenen Körper befinden. Dabei handelt es sich um eine Art innere Spaltung. Körper und Geist arbeiten gegeneinander anstatt als Einheit und gemeinsames Wesen zu funktionieren.


Woran kannst du erkennen, dass du mit deinem Körper im Kriegszustand bist?


  • Der Körper wird als Feindbild angesehen. Er muss bekämpft werden. Wenn der Körper nicht so aussieht, wie gewünscht, muss er in Form gebracht werden.

  • Körpersignale werden ignoriert. Wird der Körper bei Belastung müde, muss er gepusht werden. Wir gehen unserem Körper mit der Kraft unseres Geistes an den Kragen. No pain no gain. Der Körper meldet sich mit Hunger? Das halten wir aus. Kann man ja mit Kaffee oder Kaugummi überbrücken. Der Körper wird krank? Was tut er uns da schon wieder an? Wie haben wir das eigentlich verdient?

  • Der Körper wird abgewertet. Im Spiegel betrachtet erhält der Körper nur negative Bewertungen. Er wird als hässlich, dick, faltig, unförmig etc. beschimpft. Komplimente von anderen werden nicht angenommen.

  • Sich etwas Gutes tun, wird an Bedingungen geknüpft. Wie bei Kriegsverhandlungen, gibt es auch hier keine gute Tat für den Körper, für die nicht eine Gegenleistung gefordert würde. Ein schönes Kleid kaufen? Erst wenn der Körper 10 kg. verliert. Ein Dessert oder Eis essen? Erst nach einer ausgiebigen Sporteinheit. Eine Ruhepause zwischendurch? Sicher nicht, erst muss die Arbeit erledigt werden.


Wenn du dich hier bei einigen Punkten, vielleicht sogar bei allen, wiederfindest, bist du mit deinem eigenen Körper im Kriegszustand. Jetzt wollen wir uns mal das Gegenstück, den Körperfrieden anschauen. Vielleicht ist es auch für dich ein schönes Zielbild, irgendwann (gerne auch mit unserer Hilfe) Körperfrieden zu erreichen.


Wie steht es um deinen Körperfrieden?

  • Ich bin sehr zufrieden.

  • Ok aber könnte besser sein.

  • Nicht so gut.


Wie kann also Körperfrieden beschrieben werden?


  • Körper und Geist sind eine Einheit. Es gibt kein Gegeneinander, sondern nur ein Miteinander. Geht es dem Körper gut, wirkt sich das auf den Geist aus und umgekehrt. Eigentlich können wir auch noch das emotionale Erleben dazu fügen. Ein Mensch, der friedvoll im eigenen Körper lebt, weiß, dass all das zusammenhängt. Der Körper schickt Signale, beispielsweise Emotionen, die der Geist verarbeitet. Der Geist trifft dann Entscheidungen, die für das emotionale Erleben und das körperliche Wohlbefinden förderlich sind. Herausforderungen in einem Bereich können von anderen Bereichen kompensiert werden. So kann etwa der Körper durch gezielte, durch den Geist angeregte Atemübungen, herausfordernde Emotionen regulieren.

  • Körpersignale werden als wichtige Botschaften verstanden. Signalisiert der Körper durch Hunger, dass er Nahrung benötigt, wird ihm diese bereitgestellt. Signalisiert der Körper durch Müdigkeit, dass er eine Pause braucht, wird sie ihm gewährt. Signalisiert der Körper, dass er Bewegung benötigt, wird auch dieses Bedürfnis erfüllt. Es wird nicht versucht, den Körper auszutricksen, sondern im Gegenteil, jedes Signal, jede Botschaft wird als wertvoll erachtet und zieht Reaktionen des Geistes und bewusste Entscheidungen nach sich, die das System insgesamt (Körper, Geist, emotionales Erleben) stärken.

  • Der Körper wird als Wunderwerk gesehen und für seine Funktionen gefeiert. Anstatt die Dicke der Oberschenkel zu kritisieren, weiß der Mensch, der Körperfrieden lebt, die Funktion der eigenen Beine zu schätzen und ist dankbar für die Möglichkeit, zu laufen, zu springen und zu tanzen. Dass Körper unterschiedlich aussehen (dicker, dünner, faltiger, glatter, größer, kleiner, heller, dunkler etc.) wird als Zeichen der Diversität gesehen und positiv bewertet. Wahrscheinlich finden die meisten Personen mit Körperfrieden nicht alle eigenen körperlichen Merkmale schön. Manche Aspekte des eigenen Körpers finden sie vielleicht sogar unattraktiv. Im Unterschied zu Personen in Körperfeindschaft können sie diese Tatsache jedoch integrieren und in angemessenen Bezug setzen. Ihnen ist bewusst, dass die Gesundheit und das Wohlfühlen im Körper eine viel höhere Wichtigkeit haben, als die Attraktivität einzelner Körpermerkmale. Es kann trotzdem Spaß machen, die eigenen Vorzüge hervorzuheben oder vielleicht wird auch manches versteckt. All das passiert aber ohne Druck, mit Leichtigkeit und im Bewusstsein, dass Schönheit in Wahrheit gar nicht so wichtig ist im Leben.

  • Der Körper wird liebevoll behandelt und gepflegt. Dazu zählen eine wohltuende Ernährung (ohne Verbote und unter Berücksichtigung der eigenen, individuellen Vorlieben und Verträglichkeit) genauso wie das Auswählen bequemer Kleidung, die Freude macht und das Führen liebevoller Selbstgespräche. Dem Körper etwas Gutes zu tun, ist nicht an Bedingungen geknüpft, sondern umgekehrt ist ein selbstfürsorgliches Leben in Balance von Körper, Geist und Emotion unabdingbare Grundvoraussetzung für ein zufriedenstellendes und erfülltes Leben. Daher gebührt der Selbstfürsorge eine hohe Priorität (im Idealfall die höchste Priorität) im eigenen Leben.


Frau beim Yoga im Jungle
Wir fühlen uns oft beim Yoga dankbar für unseren Körper (und manchmal auch für die schöne Umgebung wie hier in Costa Rica)

Warum Körperfrieden ein besseres Konzept ist als Selbstliebe


Betrachten wir mal das Körperbild an sich und das Körperbild-Spektrum im Detail. Das eigene Körperbild bezeichnet die individuelle Wahrnehmung des eigenen Körpers und die damit verbundenen positiven oder negativen Emotionen. Wir können uns das Körperbild auf einem Spektrum vorstellen, wobei sich ganz links außen der Körperhass und ganz rechts außen die Körperliebe (oder auch generell Selbstliebe) befinden. Dazwischen liegt so einiges. Wir können unseren Körper ja nicht nur lieben oder hassen. Wir können unseren Körper respektieren, ihn akzeptieren, ihm neutral gegenüberstehen oder dankbar für ihn sein. Was diese Begriffe genau beinhalten und wie sie angeordnet sind (ob also beispielsweise Respekt näher bei Körperliebe steht als Akzeptanz oder umgekehrt) ist sehr individuell. Jede Person würde ihr Körperbild-Spektrum wohl etwas anders gestalten. Irgendwo zwischen Körperhass und Körperliebe liegt jedenfalls der Körperfrieden. Wir halten es für sehr sinnvoll, den Körperfrieden als Zielbild anzustreben, wenn es darum geht, das eigene Körperbild zu verbessern. Jetzt fragst du dich vielleicht, wieso wir nicht gleich Körperliebe oder Selbstliebe anvisieren sollen.


Warum ist uns der Begriff Körperfrieden so wichtig


Körperliebe oder Selbstliebe zu erreichen kann für Menschen, die den eigenen Körper aktuell noch abwerten, ein sehr fernes Ziel sein und dadurch Druck auslösen. Einen nahtlosen Übergang zu finden zwischen Selbsthass mit negativen Selbstgesprächen und der bedingungslosen Liebe des eigenen Körpers ist auch kaum möglich. Der Körperfrieden kann da ein schönes Zwischenziel sein. Eventuell kann auch vor dem Körperfrieden noch ein Waffenstillstand sinnvoll sein. Einfach mal wahrzunehmen, dass man den eigenen Körper häufig abwertet und daran zu arbeiten, dies sukzessive abzustellen, kann schon ein sehr großer und wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein. Erst wenn ich aufhöre, mich selbst negativ zu bewerten, kann ich aus dieser neutralen Haltung gegenüber dem eigenen Körper heraus anfangen, auch positive Aspekte wahrzunehmen und beispielsweise Dankbarkeit für meine Körperfunktionen zu empfinden. Dann kann es gelingen, den Hunger oder Appetit als Zeichen der eigenen Gesundheit wahrzunehmen, statt ihn aus der Angst heraus, dick zu werden, zu bekämpfen. Es kann möglich werden, dankbar zu sein, dass der Bauch sich so weit ausdehnen kann, um einem Baby ein gesundes Wachstum darin zu ermöglichen, anstatt die eigenen Dehnungsstreifen, die dadurch entstehen, zu verteufeln. Es kann auch sein, dass Falten als Zeichen für ein bewegtes und emotionsreiches Leben angesehen werden anstatt als Schönheitsmakel. Möglicherweise besteht (erstmal) beides nebeneinander: Die Dankbarkeit für die Körperfunktionen wird dann ebenso empfunden, wie die Abwertung der eigenen Optik im Verhältnis zu gängigen Schönheitsstandards. Doch selbst das ist ein Fortschritt gegenüber der reinen Abwertung. Denn wenn beides nebeneinander besteht, kann ich entscheiden, worauf ich meinen Fokus lege und welche Gedanken ich verstärken möchte, während ich die anderen einfach gelassen vorüberziehen lasse. Dankbarkeit für den eigenen Körper zu empfinden, kann ich etwa mit dem regelmäßigen Führen eines Dankbarkeitstagebuchs verstärken.


Es kann sein, dass nach Erreichen des Körperfriedens das Erleben von bedingungsloser Körper-/Selbstliebe das nächste Ziel ist; das muss aber nicht sein. Ich muss meinen Körper nicht lieben, schon gar nicht jeden Tag. Viel wichtiger ist es, sich selbst gegenüber fürsorglich zu sein, gut für sich zu sorgen und die oben beschriebene Einheit aus Körper, Geist und emotionalem Erleben anzustreben.


Wie kannst du Körperfrieden erreichen – 5 Schritte


Es ist wichtig, sich mit den eigenen Werten, Bedürfnissen und Glaubenssätzen auseinander zu setzen, wenn es darum geht, mit dem Körper Frieden zu schließen und sich endlich mit sich selbst so richtig wohlzufühlen. Aber wo anfangen? Viele Wege können zum Ziel führen, doch dieser 5-Schritte-Plan hat sich in der Arbeit mit unseren Kundinnen besonders bewährt:


  1. Aus unserer Sicht ist die Beschäftigung mit den eigenen Werten der erste wichtige Schritt. Was macht dein Leben aus? Was ist dein persönlicher Wertekompass? Was macht das Leben für dich so richtig lebenswert? Worauf könntest du niemals verzichten? Wenn du deine wichtigsten Werte identifiziert hast, kannst du dich fragen, welche Werte du eigentlich ausreichend lebst und welche Werte eher verletzt oder vernachlässigt werden. Und dann frag dich mal: Was hat das alles mit deinem Körperbild zu tun? Diese Fragen stehen am Anfang deiner Reise zu mehr Körperfrieden und bilden das Fundament für alles weitere.

  2. Im zweiten Schritt beschäftigst du dich mal mit deinem eigenen Körperbild. Wie sieht eigentlich dein Verständnis von Schönheit aus? Kannst du Diversität in deinen Schönheitsbegriff bringen? Damit meine ich, dass du dich fragen kannst, ob du dem gesellschaftlichen Bild von Schönheit vollkommen zustimmst (Schlank, symmetrisch und jung = schön) oder ob du deine eigene Definition von Schönheit finden möchtest. Und vielleicht hilft es dir ja auch, deinen Social Media Feed etwas diverser zu gestalten. Denn in der Psychologie wissen wir: Wir finden das schön, was wir häufig sehen.

  3. Dann schau als nächstes auf deine eigenen Bedürfnisse. Um gut mit deinem Körper zusammenzuarbeiten, ist es wichtig, ihm gut zuzuhören, wenn er dir Signale sendet. Nimmst du Müdigkeit, Hunger, Überforderung oder auch Bewegungsdrang zuverlässig wahr? Und reagierst du dann entsprechend auf diese wahrgenommenen Bedürfnisse, sprich: Gibst du deinem Körper, was er verlangt? Oder knüpfst du die Erfüllung deiner Bedürfnisse an Bedingungen?

  4. Im nächsten Schritt ist es wichtig, mal zu überprüfen, wie du eigentlich mit dir selbst sprichst. Es ist wichtig, sich selbst gegenüber liebevoll und verständnisvoll zu sein. Frag dich auch gerne mal, falls du eher hart mit dir ins Gericht gehst: Würdest du so auch mit einer guten Freundin oder deinem Kind sprechen?

  5. Zuletzt macht es noch Sinn, zu schauen, ob bestimmte Glaubenssätze deinem Körperfrieden im Weg stehen. Vielleicht denkst du, dass du erst etwas leisten musst, bevor du liebeswert oder wertvoll bist. Oder du hast den Glaubenssatz, dass dicke Menschen immer faul oder undiszipliniert sind und willst daher unbedingt Gewicht verlieren. Solche Glaubenssätze können dann verhindern, dass du dich in deinem aktuellen Körper wohlfühlst und Frieden mit ihm schließt. Beobachte mal, ob du solche oder ähnliche Glaubenssätze bei dir wahrnimmst und überprüfe dann, ob sie der Realität standhalten.


Welche Schritte kannst du noch unternehmen, um Körperfrieden zu erlangen?


Wenn du dich jetzt fragst, wie du es schaffen sollst, ganz alleine diese 5 Schritte zu gehen, die dich durchaus psychisch sehr herausfordern können, da sie in die Tiefe deiner Persönlichkeit vordringen, habe ich eine gute Nachricht für dich. Du musst da nicht alleine durch. Unser 6-Wochen-Körperfrieden-Programm beinhaltet genau diese 5 Phasen und begleitet dich mit individuellen 1:1-Coachings auf deiner persönlichen Reise. Jede Herausforderung, die du auf dem Weg erlebst, schauen wir uns gemeinsam an. So helfen wir dir dabei, den direkten Weg zum Körperfrieden zu nehmen, dich nicht zu verirren und in nur 6 Wochen lebensverändernde Erfahrungen zu machen, die dir endlich ermöglichen, zu einem erfüllten und glücklichen Ganzen zu werden, zu einer Einheit aus Körper, Geist und emotionalem Erleben.



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